Tango in der Margarethenkapelle

Aktuelles

Porta Westfalica-Barkhausen (VK). Die Gesellschaft zur Förderung der Archäologie Ostwestfalen kümmert sich um das kulturelle Leben rund um die Wittekindsburg. In der Margarethenkapelle aus dem frühen 13. Jahrhundert startete eine kleine Konzertreihe in die Saison.

Das erste von drei Konzerten im spätromanischen Sandsteinbau mit seiner speziellen Akustik bestritt das „Gustduo“– das sind Verena Böckenhoff an der Geige und Beatrice Holzer-Graf am Cello. Sie lernten sich bei den Stuttgarter Philharmonikern kennen, beschlossen aber bald, ein Duo zu gründen. Verena Böckenhoff wird im nächsten Semester an der Detmolder Hochschule für Musik ihre Master-Abschlussprüfung spielen.

Unter dem Motto „Kommt mit, wir tanzen durch die Welt“ entführten die beiden sympathischen Musikerinnen die zahlreich erschienenen Konzertfreunde unter anderem nach Brasilien und Ungarn. Den Reigen eröffnete die Passacaglia von Georg Friedrich Händel in der Bearbeitung von Johan Halvorsen. Das „Duo in D-Dur“ von Joseph Haydn erklärten die beiden Streicherinnen und wiesen darauf hin, dass einige Haydn zugesprochene Stücke eventuell gar nicht von ihm seien.

Moderner ging es bei den kleinen Tango-Sequenzen zu: Astor Piazollas „Adios Nonino“ und „El Mundo de los dos“ brachten die Zuhörer über den Pazifik. Nach einer Pause in herrlicher Natur stand die Sonata op. 5,12 „La Follia“ von Arcangelo Corelli auf dem Programm. Schon fast experimentell mutete das Duo op. 7 des Ungarn Zoltan Kodaly, eines Freundes von Bela Bartok, an. Kodaly hat Versatzstücke aus ungarischen Volksliedern variiert, verfremdet und neu zusammengesetzt. Auch diese anspruchsvolle Hürde meisterte das Gustduo mit großer Präzision und Spielfreude.

Die beiden nächsten Konzerte finden am 16. Juni und am 1. September mit Studierenden der Musikhochschule Detmold und der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten statt.

Volker Knickmeyer am 16.05.2019
Copyright © Mindener Tageblatt 2019